Was Dich nicht emotional bewegt, geht nicht in Deinen Kopf!“
 
Motivation zur Entwicklung der FireSIM – Tools für die brandschutztechnische Aus- und Fortbildung.


ThermalimagerSIM (TiSIM / WärmebildkameraSIM) Foto: Maik Holtz


NozzleSIM (HohlstrahlrohrSIM) Foto: Maik Holtz


FireSIM Foto: Maik Holtz


FireSIM - Box

Brandbekämpfung

Simulation von Feuerschein (alle Brandklassen) und Brandgeräusche. Löscheffekt mit Wasser oder der NozzleSIM (wasserlos). Rückzündung wenn Feuer nicht ausreichend gelöscht. Separater Explosionsmodus.  Löschtaktische Fehler simulierbar. Bspw: Bei Metallbrand oder Elektrobrand kommt es zur Vergrößerung des Feuerscheins und ggf. zu Explosion wenn mit Wasser gelöscht wird. Wassermenge wird registriert. In der Übung können alle vorher eingestellten Parameter noch angepasst werden. Dynamische Brandentwicklung durch Flexibilität. Bspw: Angriffstrupp geht am Brandraum vorbei, kann die FireSim vom Brandraum einfach und schnell und  hinter den Angriffstrupp gestellt werden.
Bei den Einsatzübungen erfahren die Einsatzkräfte eine Sichtbehinderung mittels selbstklebender "Milchglasfolie" als Rauchsimulation. Sie lässt Lichteffekte durchschimmern, Konturen im Raum werden nicht gesehen. In Verbindung mit einer Verdunklung werden die besten Resultate erreicht.

Menschenrettung
Kontaktsensoren für Übungspuppen gekoppelt mit Hilferufen und Registrierung der Rettungszeit durch die FireSIM. Umgebungsgeräusche (z.B. Radio) und verschiedenen realistische Hilferufe (Erwachsene (Mann/Frau/mehrere Personen, Kinder) oder Husten, Weinen. Alle Tonspuren bedingt entkoppelt und einzeln lautstärkenregulierbar - ist das Feuer gelöscht, bleiben die Hintergrundgeräusche hörbar.

Beobachtung
Frei konfigurierbare Beobachtungspunkte können eingebettet um werden die Übung zu besser zu bewerten.
Mögliche  Beobachtungspunkte:
1. Angriffstrupp ausgerüstet (Zeit und Qualität)
2. Wasser am Strahlrohr (Zeit und Qualität (Druck))
3. Raumdurchsuchung (Geschwindigkeit und Genauigkeit)
4. Wärmebildkamera (Häufigkeit und Qualität (Würfelblick))
5. Kommunikation im Trupp (Häufigkeit und Qualität)
6. Funken (Häufigkeit und Qualität)
7. Menschenrettung (Rettungsgeschwindigkeit und Sorgfalt)
Die generierten Shortbuttons mit intrigierten Zeitstempel können mit + oder - angeklickt werden.
Eine Zeiterfassung wenn Person gefunden sind oder das Feuer bekämpft und gelöscht ist, erfolgt immer.
Erfolgt z.B. eine Videoaufzeichnung, sind anhand der Zeitstempel die Situationen schnell auffindbar und können in der Nachbesprechung gezeigt werden.
Nach jeder Übung wird automatisch eine PDF mit einem Zeit- und Aktionsstrahl erstellt.

Vergleichbarkeit und Zielerreichung
Einsatzszenarien können beschrieben, gespeichert und damit sehr gut reproduziert werden. Verschiedene Gruppen oder Ausbildungskohorten können miteinander verglichen werden um Ausbildungsinhalte anzupassen.

Die FireSIM ist mit allen internetfähigen Endgeräten via WLAN bedienbar.


NozzleSIM - Hohlstrahlrohr
Für Einsatzübungs-Umgebungen wo kein Wasser abgegeben werden kann: Die NozzleSim lässt bei Betätigung die FireSIM erlöschen, indem ein IR-Signal vom Strahlrohr ausgeht. Parallel merkt die Einsatzkraft ein haptisches Feedback durch starke Vibration. Das Sprühbild lässt sich auf "Vollstrahl" oder "Sprühstrahl" am vorderen Drehring einstellen. Je nach der Konfiguration der FireSim - Box erfolgt der löschtechnische - Effekt ehr mit dem Sprühstrahl oder ehr mit dem Vollstrahl. Die Dauer bzw. die zu benötigende Wassermenge der Brandbekämpfung wird wie oben beschrieben bei der Einsatzübungskonfiguration vorher eingestellt. Im Protokoll wird angezeigt, ob, bzw. wie lange (und umgerechnet in l/min. Wasser) das Feuer mit der NozzleSim bekämpft wurde.
Die NozzleSIM ist mit einer C-Kupplung versehen, die Wasserdrücke bis 25 bar standhält. Somit geht der Angriffstrupp wie gewohnt mit Druck auf der Angriffstruppleitung vor.


TiSIM - ThermalimagerSIM
Die TiSIM bzw. Wärmebildkamera (WBK)SIM kann vorher markierte Flächen als "warm" darstellen.
Hintergrund dieser Simulationsdarstellung: Die Einsatzkraft soll in der Einsatzübung auf eine häufige Anwendung von technischem Hilfsgerät (hier die TiSIM) zurückgreifen, um wichtige Informationen für das taktische Vorgehen im Angriffstrupp zu erlangen und umzusetzen. Dies beinhaltet nicht nur die Anwendung der WärmebildkameraSIM durch den "Würfelblick" und der Entscheidungsfindung - sondern auch die Kommunikation im Trupp. Die Einsatzkräfte, die keine TiSIM dabei haben, können die visuelle Darstellung heißer Fläche nicht sehen, da sie zur "Milchglasfolie" mit einem optischen Filter ausgestattet sind.

Bsp.: Im Video zu sehen, geht der Angriffstrupp bei der Einsatzübung zur Brandbekämpfung vor. Im Kellergeschoss sind zwei Türen. Beide sind nicht verschlossen. Hinter beiden Türen ist kein Feuer sichtbar. Ohne weitere Erkenntnis würde der Angriffstrupp nach der Rechtsregel (in diesem Video) geradeaus weiter vor gehen. Die Truppführerin konnte durch die Informationssammlung mittels der Wärmebildkamerasimulation die linke Tür als "heiß" identifizieren und hat die Taktik der Situation angepasst und im Trupp kommuniziert.



Motivation:
Als Ziel einer Aus- und Weiterbildung von Einsatzkräfte steht die Sicherheit im Einsatz an erster Stelle. Vor allem, wenn es kritisch wird. Da muss jeder Handgriff sitzen und die richtigen Entscheidungen getroffen werden.
Damit also für kritischen Situationen richtig trainiert werden kann, sollte der Stresslevel der Einsatzübungen für die Einsatzkraft hoch aber auch skalierbar sein. Sei es durch dynamische Lageänderungen, hohen Informationsfluss oder Zeitdruck. Möglichkeiten gibt es viele.
Wenn Einsatzkräfte nach Einsatzübung begeistert sind und sagen, „Endlich mal richtig Action! Danke!“ ist nicht nur die Auffassungsgabe und der Lernerfolg höher. Sondern auch die Motivation für die nächsten Einsatzübungen. Motto: Train as you fight.

Mit kollegialen Grüßen

Maik Holtz
Feuerwehreinsatzkraft und -ausbilder